Lippen-Kiefer-Gaumenspalte

Bei der Entwicklung des Kindes im Mutterleib können unter Umständen Bereiche des Gesichtes ungenügend zusammenwachsen. So entsteht die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKG-Spalte), die häufigste kindliche Fehlbildung des Mittelgesichtes weltweit.

Die Korrektur solcher angeborener Fehlbildungen erfordert in den meisten Fällen mehrere Operationen, die sich über Jahre hinziehen können. Sie sollten aus folgenden Gründen in jedem Fall behandelt werden:

• Funktion: Beschwerden beim Atmen, Essen, Hören und der Sprachentwicklung („Näseln“) können daraus entstehen.
• Ästhetik: Der ästhetische Aspekt spielt eine erhebliche Rolle – die Spalte ist auf den ersten Blick sichtbar.

So gehen wir bei einer LKG-Spalte vor

Wir nehmen einen Abdruck des Oberkiefers, damit wir eine passgenaue Gaumenplatte herstellen können. Diese sorgt zum einen dafür, dass die Nasenhöhle von der Mundhöhle getrennt ist – das Kind kann so normal trinken. Zum anderen wächst der Gaumen in die richtige Richtung, wobei auch die Zungenlage in eine physiologische Position korrigiert wird. Ist das Kind älter, wird zunächst die Lippenspalte (um den 4. Lebensmonat) und dann die Gaumenspalte zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat) verschlossen. Zwischen dem 9. und 11. Lebensjahr wird im Rahmen des Durchbruchs des Eckzahnes der knöcherne Spalt im zahntragenden Oberkiefer verschlossen. Nach Abschluss des Wachstums können Korrekturoperationen an der Oberlippe, in Bezug auf die Ober- bzw. Unterkieferposition und bei der Nase nötig werden.